Journaille-Wertgutachten über Rechtsanwalt als Hintergrund für Kachelmanns Verteidigerwechsel?

Benotungen von Anwälten sind auch bei den Medien ein beliebtes Werkzeug.  Selten kommt dabei besonderer Sachverstand zum Tragen. Mehr der äußerliche Auftritt, ob bissig oder eher zurückhaltend, Bart oder Sitz des Anzugs,  sind nicht selten  Maß für gute oder schlechte Benotung.
Birkenstock hat bei der Journalistin Sabine Rückert schon vor Monaten eine so schlechte Benotung erhalten, dass man nur verwundert sein kann, wenn ihm daraufhin noch immer nicht das zweite Staatsexamen aberkannt wurde.  So wirft sie ihm in einem schon im Juni erschienenen Artikel in der  „Zeit“ vor, für seinen Mandanten Kachelmann nicht zur Waffe zu greifen, als vor allem Wirtschaftssrafrechtler für die Verteidigung in einem Vergewaltigungsprozess ungeeignet zu sein und macht ihn indirekt verantwortlich, dass Kachelmann (damals) noch in Haft saß. Wahrscheinlich schon in der Erstellungsphase ihres anwaltlichen Wertgutachtens soll sie nach Medienberichten Birkenstock bereits im Mai nahe gelegt haben, einen echten Kämpfer als Verteidiger in´s Boot zu holen.
Dass es  sich dabei um den jetzt neu mandatierten Anwalt handelt, vermute ich. Ob die Journalistin mehr als berufliche Kontakte zu dem Kämpfer hat, ist Spekulation, aber im real möglichen Bereich.
Nur eines dürfte sicher sein: der Wechsel von Verteidigern bringt in aller Regel keine Vorteile für den Angeklagten.  Sollte Kachelmann glauben, das Hoch wäre der neue Kämpfer, der ein drohendes Tief abwenden könne, unterliegt er einer der Meterologie eigenen Fehleinschätzung der Wetterentwicklung. Schade um das Ausscheiden des Kollegen Birkenstock, auch wenn man zu der einen oder anderen Frage geteilter Meinung bei der Herangehensweise sein kann.  Er hat aus meiner Sicht mit Sachverstand und Herzblut verteidigt.

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