Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit gegen Hans Joachim Gauck

Dass Teile der Opposition und die Koalition den Gauck als Bundespräsident nominieren, lässt irgendwie doch den Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit aufkommen, auch wenn es diesmal nicht um Darlehenszinsen und private Geschäftsreisen gehen mag. Aber irgendwie ist man doch sensibilisiert.
Obwohl Gauck Kandidat von SPD- und Grünenführungsspitzen ist,  dürften Welten zu Gaucks politischen Überzeugungen von einer nahezu unbegrenzten Freiheit liegen.  Denn während Gauck den Ist-Zustand der Gesellschaft als nicht zu toppen ansieht und sich beharrlich der Weiterentwicklung eher verschließt, üben SPD und Grüne – jedenfalls so lange sie in der Opposition sitzen – doch immer wieder Kritik an der gesellschaftlichen Gegenwart und fordern Änderung ein.  Was also liegt näher als an Bestechung und Bestechlichkeit zu denken, wenn sich da welche zusammentun, die eigentlich nicht zusammen passen?
Der Tatverdacht erhärtet sich bei Betrachtung des Verhältnisses zwischen FDP und CDU.  Letztere wollte den Gauck gar nicht und nahm ihn doch.  Die FDP sagte: akzeptiere den Gauck, liebe Merkel, dein Vorteil, du darfst uns dann behalten. Vorteilsgewährung und Vorteilsannahme im Amt?
Öffentlich präsentiert wird uns Gauck als unbeugsamer Widerstandskämpfer in der DDR, der sich mit den Oberen angelegt und für gesellschaftliche Veränderungen gestritten habe. Besonders laut, etwa wie bei Robert Havemann oder Wolf Biermann, kann sein Aufbegehren jedenfalls nicht gewesen sein. Sein in der DDR völlig unangetastet gebliebenes Leben spricht eher für ein durchschnittlich angepasstes. Aber selbst wenn Gauck der große Widerstandskämpfer gewesen sein sollte, wo ist dann seine gesellschaftlich kritische Haltung geblieben? Ist die als Gegenleistung für ein hoch besoldetes Stasi-Verweseramt durch einen künstlich herbeigeführten Alzheimerprozess entsorgt worden? Das ist für Freidenker eher auszuschließen und würde nach Bestechlichkeit statt nach unbeugsamen Widerstandskampf riechen.
Klar, dass sich Gauck gegen  staatliche Bespitzelung stellt und darin eine Gefährdung  der Freiheit sieht. Er hatte ausreichend Einblick in die Stasiakten.  Wenn er dann aber  für die Bespitzelung von Linken-Bundestagsabgeordneten durch den Verfassungsschutz eintritt, muss auch das nach Bestechung stinken. Vielleicht bot die Koalition aus Oppsition und Koalition dem Gauck das Amt als Gegenleistung für den Sinneswandel?
Wie es nun auch auch immer sein mag mit den Korruptionsdelikten: ich habe nicht den geringsten Anlass zu hoffen, dass mit Gauck nur ansatzweise der seit Jahren ausstehende Ruck durch die Gesellschaft in Gang gebracht werden könnte. Freidenker braucht das Land. Und würden sie gewollt, so würden sie gesucht und gefunden.